Wie funktioniert der Endowed Progress🏁 Effekt?
Coop schreibt dazu auf ihrer Webseite: “Die ersten zwei Marken auf der Sammelkarte schenken wir Ihnen! Die nächsten Sammelmarken erhalten Sie pro CHF 10.– Einkaufswert an der Kasse. Sobald Sie Ihre Sammelkarte voll haben, können Sie Ihre Wunschprämie zum Vorzugspreis erwerben. ”
Der Endowed Progress Effekt im Detail
Eine Waschanlage schenkt dem Besucher nach 8 Waschgängen den 9 Waschgang.
Es wurden zwei Gruppen mit je 150 Personen gebildet.
Gruppe A: ungestempelte Karte mit 8 leeren Felder
Gruppe B: vorgestempelte Karte mit 8 leeren Felder plus 2 bereits gestempelten
Das Resultat bestätigte die Hypothese der beiden Forschenden:
- Gruppe A: 19% lösten den kostenlosen Waschgang ein.
- Gruppe B: 34% der Probanden füllten die Sammelkarte.
Hypothese
Betrachtet man weitere Studien zu diesem Nudge, so ist es optimal, wenn zwischen 9 und 14 Marken als Ziel gesetzt werden. Mit 20 Marken als Ziel welche zu erreichen sind, ist dieses relativ hoch angesetzt. Zudem sollten 10% und 25% des Zieles bereits zurückgelegt sein.
Somit kann die Hypothese aufgestellt werden, dass wenn Coop die Zahl von 20 auf 14 Marken reduzieren und davon bereits 3 schenkt, würde der Rücklauf der Sammelkarten nochmals deutlich steigen.
Das Argument, Kunden kaufen dann nur noch für CHF 140 CHF statt CHF 180 ein, ist nicht von der Hand zu weisen. Falls dies wirklich relevant ist, könnte man jedoch andere Lösungsansätze wie beispielsweise eine Marke pro CHF 20 statt pro CHF 10 anvisieren und dann 11 Marken mit bereits 2 ausgefüllten herausgeben.
Anwendungsbereiche
- Registrierungsprozesse (Behörden)
- Bezahlvorgang (Onlineshopping)
- Sammelkarten (Vergünstigungen)
- Umfragen
- Profil Vervollständigen (LinkedIn)
- …